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Was sind die Symptome einer Borderline-Persönlichkeitsstörung

Quellen: Auszüge aus Dokumenten des National Institute of Mental Health, Mayo Clinic, American Psychiatric Association, and information on the Diagnostic Interview for Borderline Patients (John Gunderson, MD), Structured Clinical Interview - SCID-II (Michael B First, MD), Personality Disorder Beliefs Questionnaire - PDBQ (Arnoud Arntz, Roos Dietzel and Laura Dreessen)

Symptome einer Borderline Persönlichkeitsstörung

Versuchst herauszufinden ob jemand in deiner Nähe unter einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) leidet? Wenn ja dann ist dieses 8 Minuten lange Video ein guter Startpunkt. (1).

Du wirst bald entdecken, dass dies eine komplizierte Frage ist. Es gibt keine einfache Liste mit Verhaltensmuster die nur abgehakt werden müssten und es gibt keine 100% genauen Tests. Die Identifizierung einer Borderline Persönlichkeitsstörung erfordert ein gutes praktisches Verständnis der BPS und ein gewissen Einblick in das Leben der Person um die es geht.

Borderline Persönlichkeitsstörung ist eine Störung im emotionalen Bereich und wird gelegentlich auch als emotional instabile Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Stell Dir jemand vor, der extrem empfindlich auf Zurückweisung reagiert (möglicherweise sogar schon auf empfundene oder erwartete Zurückweisung) und nur begrenzt in der Lage ist ihre Gefühle (Liebe, Furcht, Wut, Trauer usw.) unter Kontrolle zu halten. Um sich selbst vor ihren eigenen extremen Gefühlen zu schützen entwickeln sie eine Vielzahl von dysfunktionaler Erklärungen und Verschleierungsmanöver.

Ein Beispiel: Eine Person die unter einem BPS leidet kann eine Zurückweisung in einer neuen Beziehung so sehr fürchten, dass sie sich selbst nach einem Bild als Person erschafft, einem Bild von dem sie glaubt, dass es geliebt werden würde. Wenn die negativen Emotionen für dieses Opfer sich regen und sich nicht unter Kontrolle halten lassen dann greift sie die geliebte Person an weil „sie dazu gezwungen worden war“ – anstatt sich dem eigenen Gefühl nicht liebenswert zu sein und zurückgewiesen zu werden zu stellen. Diese Angriffe beschädigen schließlich die Beziehung die sie so fürchten zu verlieren und schlussendlich zu noch mehr Furcht unzureichend zu sein und verlassen zu werden.

Was in dem Kopf einer Person mit Borderline Persönlichkeitsstörung vorgeht und wie diese Person sich verhält können zwei komplett verschiedene Dinge sein.

Für jemand mit BPS geht es oft um sehr starke, tiefe Emotionen, Gefühle die oft schwer auszudrücken sind. In etwa so (2):
Wenn andere mich wirklich kennenlernen werden sie mich abstoßend finden; werden mich nicht lieben können und werden mich verlassen.

Ich brauche totale Kontrolle über meine Gefühle sonst läuft alles schief.

Ich muss meine Bedürfnisse an die Wünsche anderer anpassen sonst verlassen sie mich oder greifen mich an.

Ich bin ein schlechter Mensch und muss dafür bestraft werden.

Andere Menschen sind böse und behandeln sich schlecht.

Wenn jemand ein Versprechen nicht hält dann kann man dieser Person nicht länger trauen.

Wenn ich jemand vertraue dann gehe ich ein großes Risiko ein verletzt oder enttäuscht zu werden.

Wenn ich auf die Bitte eines anderen eingehe riskiere ich mich selbst zu verlieren.

Wenn ich die Bitte eines anderen zurückweise riskiere ich diese Person zu verlieren.

Ich werde immer allein sein.

Ich komme nicht allein zurecht, ich brauche immer jemand auf den ich mich stützen kann.

Es gibt niemand in der Welt der sich wirklich um mich sorgt, der da ist um mir zu helfen und wenn es darauf ankommt auf den ich mich verlasen kann.

Ich weis nicht was ich wirklich will.

Ich bekomme nie was ich will.

Ich habe keine Kraft, bin verletzlich und kann mich nicht selbst schützen.

Ich habe keine Kontrolle über mich selbst.

Ich habe keine Selbstdisziplin.

Meine Gefühle und meine Meinung sind grundlos.

Andere Leute stellen sich quer oder sind nicht hilfsbereit.

Das Verhalten gegenüber Familienmitgliedern wirkt oft frustrierend und wird von diesen als unfair und bestrafend empfunden werden. Ungefähr wie folgt (3):

Du wirst als übermäßig gut und dann als unendlich schlecht gesehen.

Ohne jede Provokation wirst Du das Ziel von Wutausbrüchen, verletzendem Verhalten was sich mit Zeiten abwechselt in denen das Familienmitglied sich absolut normal und liebenswert verhält.

Dinge die Du gesagt oder getan hast werden verdreht und gegen Dich verwendet.

Du wirst Dinge beschuldigt die Du nie gesagt oder getan hast?

Du findest Dich oft dabei Dich selbst zu verteidigen und Deine Absichten zu rechtfertigen.

Du findest Dich oft dabei Deine Gedanken und Gefühle zu verstecken weil Du nicht verstanden wirst.

Du fühlst Dich manipuliert, fremdgesteuert und manchmal belogen?

Im allgemeinen ist das offensichtlichte „Symptom“ einer Borderline Persönlichkeitsstörung ein lebenslanges Muster der Instabilität von Beziehungen, des Eigenbildes und der Emotionen.

Warum ist eine Borderline Persönlichkeitsstörung so schwer zu diagnostizieren?

Die Borderline Persönlichkeitsstörung ist erst vor vergleichsweise kurzer Zeit sowohl in das Diagnose und Statistik Handbuch (DSM) der American Psychiatric Association aufgenommen worden als auch in die WHO Klassifikation ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems). Aus diesem Grund wurde die Mehrheit der vor 2000 ausgebildeten Psychologen nicht speziell für die Diagnose und Behandlung dieser komplexen Störung geschult.

Auch ist die klinische Definition der Borderline Persönlichkeitsstörung sehr weit gefasst. In DSM-IV ist sie basiert auf 9 Kriterien von denen 5 oder mehr für eine Indikation zutreffen müssen. Damit gibt es 256 verschiedene Konstellationen von Kriterien die alle eine BPS Diagnose beschreiben. Das äußere Bild unterscheidet sich daher sehr. Manche Betroffene (sog. „high functioning“) integrieren sich gut in die Gesellschaft und sind für einen oberflächlichen Beobachter oder einen neuen Bekannten nicht zu erkennen. Bei anderen (sog. „low functioning“) ist es mehr offensichtlich da sie z.B. oft ihre Arbeitsplätze verlieren oder aufgeben oder sich selbst schneiden. Selbstmordversuche oder entsprechende Gedanken und Essstörungen (Bulimie/Anorexie) sind sehr ernste Symptome dieser Störung – doch viele Betroffene zeigen keine so offensichtlichen Symptome.

Die richtige Diagnose und Behandlung der Borderline Persönlichkeitsstörung ist bestenfalls lückenhaft und oft zögern Ärzte, Berater und Therapeuten diese Störung zu diagnostizieren oder zu behandeln. Daher sind die meisten Betroffenen entweder nicht diagnostiziert oder befinden sich in Behandlung für andere Probleme wie zum Beispiel Depression oder PTSD. Wenn Du vermutest, dass es sich um Borderline Persönlichkeitsstörung handelt ist es am besten sich an einen Spezialisten (Psychiater, vorzugsweise mit einer namhaften (Uni/Landes-)klinik verbunden) zu wenden.

Im Folgenden haben wir die Tests und Definitionen der verschiedenen Organisationen aufgeführt.


Hinweise: Auf deutschen Web-Seiten zum Thema Borderline finden sich weniger Hinweise auf standardisierte Tests was eventuell auf eine geringeren Einsatz in der deutschen Praxis deutet.

Diagnostischer Test – Diagnostisches Interview für Borderline-Patienten (DIB-R)

Der "Diagnostic Interview for Borderline Patients (DIB-R)“ ist der bekannteste Test für die Diagnose von BPS und liegt in deutscher Übersetzung vor. Der DIB-R wird als semi-strukturiertes Interview durchgeführt und benötigt ca. 50-90 Minuten. Der Test der für geschultes Personal entwickelt wurde besteht aus 132 Fragen und Beobachtungen und verwendet 329 zusammenfassende Feststellungen. Der Test beleuchtet vier Gebiete die mit BPS assoziiert sind: Affekt (chronische/signifikante Depressionen, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit, Schuldgefühle, Wut, Angst, Einsamkeit, Langeweile, innere Leere), Kognitiv (seltsames Denken, ungewöhnliche Wahrnehmungen, Verfolgungsgedanken (nicht wahnhaft), (Quasi-)Psychose), Manipulative Impulsiv(Substanzmissbrauch/-abhängigkeit, Sexuelle Abweichungen, Manipulative Selbstmordgesten, andere impulsive Verhaltensweisen) und Zwischenmenschliche Beziehungen(Intoleranz/Signifikante Schwierigkeiten mit dem Alleinsein oder Verlassenwerden. Angst verschlungen oder vernichtet zu werden, übermäßige Abhängigkeit von Anderen, Stürmische Beziehungen, Tendenz zur Manipulation Anderer, entwertend, masochistisch/sadistisch, fordernd, Anspruchsdenken). Der deutsche Test ist erhältlich bei Hogrerfe Verlgsgruppe www.testzentrale.de für 89€.

Diagnostischer Test – Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV. Achse II – Persönlichkeitsstörungen (SKID-II)

Das "Structured Clinical Interview - SCID-II“ (deutsch SKID-II) wurde 1997 entwickelt und folgt der Sprache des „Diagnosic Manual“ DSM-IV Achse II Persönlichkeitsstörungen. Es enthält 12 Gruppen von Fragen entsprechend den 12 Persönlichkeitsstörungen. Die Bewertung ist entweder dass ein Charakterzug nicht vorhanden ist, unter einer Schwelle liegt, vorliegt oder die Informationen nicht ausreichen dies zu bewerten. SKID-II kann selbst durchgeführt werden oder auch von einer dritten Partei (Partner, Freund, Kollege) und liefert vergleichsweise brauchbare Hinweise auf die Störung. Der deutsche Test ist erhältlich bei Hogrerfe Verlagsgruppe www.testzentrale.de für 110€.

Diagnostischer Test - Personality Disorder Beliefs Questionnaire (PDBQ)

Der PDBQ ist ein kurzer selbst durchzuführender Fragebogen zur Feststellung von Tendenzen zu Persönlichkeitsstörungen. Wir haben hier eine Liste von Aussagen die von Personen mit BPS häufig bejaht werden. Hinweis: PDDQ ist soweit uns bekannt nicht deutsch erhältlich. Die Aussagen hier sind von FtF Staff übersetzt.

Ich werde immer allein sein

Es gibt niemand der sich wirklich um mich Gedanken macht, der für mich da ist um mir zu helfen und auf den ich mich verlassen kann wenn es nötig ist.

Wenn andere mich wirklich kennen lernen dann werden sie mich abstoßend finden und werden mich nicht lieben und werden mich verlassen.

Ich komme nicht alleine klar, ich brauche andere auf die ich zurückgreifen kann.

Ich muss meine Bedürfnisse an die Wünsche anderer Leute anpassen, sonst werden sie mich verlassen oder angreifen.

Ich habe keine Kontrolle über mich selbst.

Ich habe keine Selbstdisziplin.

Ich weiß nicht richtig was ich will.

Ich brauche volle Kontrolle über meine Gefühle sonst laufen die Dinge völlig aus dem Ruder.

Ich bin eine schlechte Person und muss dafür bestraft werden.

Wenn jemand ein Versprechen nicht hält dann kann man dieser Person nicht länger vertrauen.

Ich bekommen nie was ich mir wünsche.

Wenn ich jemandem vertraue gehe ich ein großes Risiko ein verletzt oder enttäuscht zu werden.

Meine Gefühle und meine Meinung sind unbegründet.

Wenn man dem Wunsch eines Anderen genügt dann riskiert man sich selbst zu verlieren.

Wenn man dem Wunsch eines Anderen nicht folgt dann riskiert man die andere Person zu verlieren.

Andere Menschen sind schlecht und nutzen einen aus.

Ich bin machtlos, verletzbar und kann mich nicht schützen.

Wenn andere ich wirklich kennen lernen werden sich mich abstoßend finden.

Andere Leute stellen sich quer oder sind nicht hilfsbereit.

Diagnostischer Test – Borderline Symptom Liste

The Borderline Symptom List developed 1997 by M. Bohus et. al. has shown (4) results aligned with DSM-IV. It is available in two different length versions with 23 or 95 questions and which have been translated into several languages. It aims at determinining a more quantitative picture of the suffering and gives results as percentile relative to reference sample. While freely available the interpretation of the quantitative results requires expertise. Available from http://www.zi-mannheim.de/bsl.html

Die Borderline Symptom Liste entwickelt 1997 von M. Bohus und anderen liefert Ergebnisse die mit dem DSM-IV korrespondieren (4). Sie ist in zwei verschiedenen Längen mit 23 und 95 Fragen verfügbar und wurde aus dem Deutschen in mehrere Sprachen übersetzt. Sie gibt ein ehr quantitatives Bild des Leiden eines Betroffenen und die Ergebnisse liegen jeweils auf einer Skala mit Bezug auf eine Referenzgruppe. Die BSL ist frei erhältlich allerdings erfordert die Interpretation der quantitativen Ergebnisse eine gewisse Expertise. Verfügbar von zi-mannheim.de

Diagnostischer Test - Weitere

Weitere oft verwendete Tests sind Zanarini Rating Scale for Borderline Personality Disorder (ZAN-BPD), der McLean Screening Instrument for Borderline Personality Disorder (MSI-BPD). Darüber hinaus gibt es ein paar freie, informelle Tests – einige Mitglieder von BPDFamiliy.com fanden diese hilfreich.


Im folgenden haben wir Charakterisierung der Borderline Persönlichkeitsstörung des amerikanischen National Institute of Health, der Mayo Clinic und der American Psychiatric Association aufgeführt.

Symptome der Borderline Persönlichkeitsstörung – National Institute of Health

Die sozialen Beziehungen von Personen mit BPS sind oft von einem Muster hoher Instabilität gekennzeichnet. Auch wenn sie intensive aber stürmische Beziehungen entwickeln können kann trotzdem ihre Einstellung zu Familie, Freunden und anderen geliebten Personen plötzlich von Idealisierung (größte Bewunderung/Liebe) zu Entwertung (intensive Wut und Ablehnung) umschlagen. Es kann sein, dass sie schnell eine Beziehung eingehen und die andere Person idealisieren, aber wenn es eine leichte Aufweitung der Beziehung gibt oder ein Konflikt entsteht sie dann unerwartet in das andere Extrem umschalten und die andere Person beschuldigen, dass sie ihr egal wären.

Selbst gegenüber Familienmitgliedern sind Individuen mit BPS sehr empfindlich in Bezug auf Zurückweisung und reagieren mit Wut und starken Stressgefühlen auf schwache Trennungen wie Urlaub, eine Dienstreise oder eine plötzliche Planänderung. Diese Ängste um das Verlassenwerden scheinen in Bezug zu stehen mit ihren Schwierigkeiten sich emotional mit wichtigen Personen in einer Beziehung zu fühlen wenn diese physisch abwesend sind. Die Person mit BPS fühlt sich dann verloren oder gar wertlos. Selbstmord Drohungen und Versuche können neben Wutausbrüchen aufgrund des vermeintlichen Verlassenwerdens oder der Enttäuschung vorkommen.

Betroffene mit BPS zeigen auch andere impulsive Verhaltensweisen wie unkontrolliertes Einkaufen, Essanfälle und riskanten Sex. BPS tritt oft mit anderen psychiatrischen Problemen auf, insbesondere Bipolare Störung, Depression, Angststörungen, Drogen- und Medikamentenmissbrauch und anderen Persönlichkeitsstörungen..

Symptome der Borderline Persönlichkeitsstörung – Mayo Clinic

Eine Person mit einer BPS hat oft ein instabile Vorstellung wer sie eigentlich ist. Ihr Selbstbild oder ihr Sinn für sich selbst ändert sich oft schnell. Sie sehen sich typischerweise als böse oder schlecht und es kann sein dass sie das Gefühl haben überhaupt nicht zu existieren. Dieses instabile Selbstbild kann zu häufigen Änderungen des Jobs, der Freundschaften, von Zielen, von Werte und der Geschlechtsidentität führen.

Beziehungen sind oft chaotisch. Personen mit BPS erfahren oft eine Beziehung als Hass-Liebe. Sie können jemand in einem Moment idealisieren und dann abrupt und dramatisch zu Zorn und Wut auf Grund empfundener Beleidigungen oder Missverständnissen umschalten. Der Grund liegt darin, dass es jemand mit dieser Störung schwerfällt die Grauzonen zu akzeptieren – Dinge sind entweder schwarz oder weiß. Beispielsweise ist jemand in den Augen einer Person mit BPS entweder gut oder böse. Und dieser jemand kann an einem Tag gut sein und an einem anderen Tag böse.

Auch ist es oft so, dass jemand mit BPS sich impulsivem oder riskantem Verhalten hingibt. Dieses Verhalten resultiert oft in einem Schaden für sie der emotional, finanziell oder körperlich sein kann. Zum Beispiel können sie unverantwortlich Autofahren, ungeschützten Sex haben, illegale Drogen nehmen oder sich dem Einkaufs- oder Glückspielrausch hingeben.

Andere Zeichen und Symptome der Borderline Persönlichkeitsstörung können sein:

* Starke Gefühle die ständig kommen und gehen.
* Intensive aber kurze Phasen von Angstanfällen oder Depressionen.
* Unangemessene Wut, gelegentlich eskaliert dies zur körperlichen Auseinandersetzung.
* Schwierigkeiten Gefühle oder Impulse zu kontrollieren.
* Angst alleine zu sein.

Symptome der Borderline Persönlichkeitsstörung - American Psychiatric Association DSM-5

Die DSM-5 Arbeitsgruppe empfiehlt, dass diese Störung in DSM-5 als "Borderline Type" neuformuliert wird.

Individuen die diesem Persönlichkeitsstörungstyp entsprechen haben ein extrem zerbrechliches Selbstbild das leicht unter Stress gestört wird und zersplittert und das resultiert in der Erfahrung eines Fehlens einer eigenen Identität oder chronischen Gefühlen innerer Leere. Daraus resultierend haben sie eine geschwächte und/oder instabile Eigenstruktur und es fällt ihnen schwer lang andauernde intime Beziehungen zu führen. Die Selbsteinschätzung ist oft mit Selbsthass, Wut und Verzweiflung verbunden. Individuen mit dieser Störung erfahren oft schnell wechselnde, intensive, unberechenbare und reaktive Gefühle und können extrem ängstlich oder deprimiert werden. Sie können ebenfalls ärgerlich oder feindselig werden und können sich missverstanden, misshandelt und als Opfer fühlen. Wenn wütend können sie verbal oder körperlich aggressiv werden. Emotionale Reaktionen sind typisch für negative inter-personelle Ereignisse die einen Verlust oder eine Enttäuschung beinhalten.

Beziehungen gründen auf der Fantasie andere für das Überleben zu benötigen, übermäßige Abhängigkeit und der Furcht Zurückgewiesen und/oder Verlassen zu werden. Abhängigkeit beinhaltet sowohl unsichere Bindung (ausgedrückt in den Problemen Alleinsein zu tolerieren), intensiver Furcht vor Verlust, Verlassenwerden oder Zurückweisung von wichtigen Bezugspersonen und dem dringenden Bedürfnis nach Kontakt mit wichtigen Bezugspersonen wenn sie unter Druck oder Bedrängnis geraten – begleitet manchmal mit einem sehr demütigen und unterwürfigen Verhalten. Gleichwohl führt oft das intensive, intime Zusammensein mit einer anderen Person zu einer Furcht die eigene Identität als Individuum zu verlieren. Daher sind Beziehungen sehr instabil und alternieren zwischen exzessiver Abhängigkeit und Flucht. Das

Zentrale emotionale Charakterzüge und zwischenmenschliche Verhaltensweisen sind möglicherweise mit kognitiver dysregulierung d.h. kognitive Funktionen können eingeschränkt sein zu Zeiten zwischenmenschlichen Stress was zur einer konkreten, schwarz-weiss, alles-oder-nichts orientierten Informationsverarbeitung führt. Quasi-psychotische Reaktionen, einschließlich von Verfolgungsgedanken und Dissoziation können zu vorübergehenden Psychosen führen. Individuen mit diesem Typ sind charakteristischerweise impulsiv, agieren aus einer Laune und involvieren sich oft in Aktivitäten mit potentiell negativem Ausgang. Bewusste Akte der Selbstverletzung (z.B. Schneiden, Verbrennen), Selbstmordgedanken, Gesten und Versuche geschehen typischerweise in Momenten extremer Belastung und Dysphorie, besonders im Zusammenhang mit Gefühlen des Verlassenwerdens wenn eine wichtige Beziehung zerrissen wird. Extremer emotionaler Stress kann auch zu anderem riskanten Verhalten führen wie Drogen oder Medikamentmissbrauch, unverantwortlichem Autofahren, Fressanfällen oder Promiskuität.

Die folgenden 10 Aspekte werden berücksichtigt:

1. Negative Emotionalität; Emotionale Labilität
2. Negative Emotionalität; Selbstverletzung
3. Negative Emotionalität; Trennungsunsicherheit
4. Negative Emotionalität; Angst
5. Negative Emotionalität; Geringes Selbstbewusstsein
6. Negative Emotionalität; Neigung zu Depressionen
7. Gegnerschaft; Feindseligkeit
8. Gegnerschaft; Aggression
9. Enthemmung; Impulsivität
10. Schizotypie: Neigung zu Dissoziation

Etwas mehr Details können der englischen Beschreibung von DSM-5 hier (bpdfamily.com/bpdresources/nk_a102) entnommen werden.

Symptome der Borderline Persönlichkeitsstörung - American Psychiatric Association DSM-IV

Personality disorders are diagnosed based on signs and symptoms and a thorough psychological evaluation. To be diagnosed with borderline personality disorder, someone must meet criteria spelled out in the Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM). The DSM criteria note that people with BPD have a pattern of unstable relationships, self-image and mood, as well as impulsive behavior. These typically begin in early adulthood. This manual is published by the American Psychiatric Association and is used by mental health professionals to diagnose mental conditions and by insurance companies to reimburse for treatment.

Persönlichkeitsstörungen werden auf der Basis von Anzeichen, Symptomen und einer gründlichen psychologischen Evaluation diagnostiziert. Um mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung diagnostiziert zu werden muss jemand die Kriterien die im „Diagnostic and Statistical of Mental Disorders (DSM)“ erfüllen. Die DSM Kriterien beschreiben, dass die Personen mit BPS sowohl ein Muster instabiler Beziehungen, Selbstbildnis und Launen als auch impulsiven Verhaltens. Diese begannen typischerweise im frühen Erwachsenenalter. Dieses Handbuch wird von der American Psychiatric Association veröffentlich und wird von Psychiatern zur Diagnose von mentalen Zuständen und von Versicherungen zur Erstattung von Behandlungskosten.

Borderline Persönlichkeitsstörung ist eine tiefgreifendes Muster der Instabilität zwischenmenschlicher Beziehungen, des Selbstbildes, des Affekts und ausgeprägter Impulsivität beginnend im frühen Erwachsenenalter und in ganz verschiedenen Kontexten auftritt, von denen 5 oder mehr der folgenden zutreffen müssen:


1. verzweifelte Versuche wirkliches oder eingebildetes Verlassenwerden zu vermeiden. Hinweis: Dies beinhaltet nicht selbstverletzendes oder Selbstmordverhalten die in Kriterium 5 abgedeckt sind.

2. ein Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen die durch abwechselnde Extreme von Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet sind.

3. Identitätsstörung: deutlich und anhaltend instabiles Selbstbild oder Selbstempfinden.

4. Impulsivität in mindestens zwei Bereichen die potentiell selbstschädigend sind (z.B. Ausgaben, Sexualität, Drogen oder Medikamentenmissbrauch, unverantwortlichem Fahren, Fressanfälle). Hinweis: Dies beinhaltet nicht selbstverletzendes oder Selbstmordverhalten die in Kriterium 5 abgedeckt sind.

5. wiederholtes suizidales Verhalten, suizidale Gesten, Selbstmorddrohungen oder selbstverletzendes Verhalten.

6. instabiler Affekt (Gemütserregung) aufgrund einer deutlichen reaktiven Stimmung (z.B. intensive Episoden von Dysphorie, Irritierbarkeit, Angstzuständen für ein paar Stunden oder selten mehr als für ein paar Tage).

7. chronisches Gefühl der Leere

8. unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten die Wut zu kontrollieren (häufige Launigkeit, dauerhafte Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).

9. vorübergehende, in Verbindung mit Stress auftretende paranoide Vorstellungen oder schwer dissoziativen Symptomen.

Quellen:

(1)BPDFamily Staff Production included anonymous members Elphaba, LAPDR, United for Now, ForeverDad, NewLifeForHGG, An0ught and Skip, community leaders with professions in healthcare, education, and business.

(2) Assumptions in borderline personality disorder: specificity, stability
and relationship with etiological factors. Arntz, A., Dietzel, R., & Dreessen, L. (1999). Behaviour Research and Therapy, 37, 545–557

(3) Stop Walking on Eggshells, Paul Mason,MS and Randi Kreger, New Harbinger Publications; 1st edition (July 1998), ISBN-10: 157224108X


Fallstudie: Borderline Persönlichkeitsstörung

Beichte eines Mannes der unter einer Borderline Persönlichkeitsstörung leidet.

Ich bin 44 Jahre alt, geschieden, männlich, weise Hautfarbe und alleinerziehender Vater von zwei Kindern mit einem Masters Abschluss und einer entsprechenden Stelle – und ich leider unter einer Borderline Persönlichkeitsstörung. Da ich gerne blogge über alles was um mich passiert hat mein Therapeut vorgeschlagen, dass ich meine Erfahrungen mit anderen teile um ihnen zu helfen besser zu verstehen, was in dem Kopf einer Person mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung vorgeht. So startete ich mein Blog „ Beichte eines Mannes der unter einer Borderline Persönlichkeitsstörung leidet“. Hier ist meine Geschichte:

Mein Vater verlies mich als ich vier Jahre alt war und heiratete eine andere Frau während er noch mit meiner Mutter verheiratet war. Bis zu dem Zeitpunkt als er uns verließ war mein Vater mein bester Freund. Als meine Mutter mit mir zuhause losfuhr um die Grosseltern zu besuchen versprach mein Vater, dass er mich abholen würde. Aber er tat es nie.

Mein Stiefvater, der meine Mutter heiratete als ich neun war ein rücksichtsloser Kontrollfreak. Er malträtierte mich seelisch indem er jeden, noch so kleinen Aspekt meines Lebens regelte und natürlich war nichts was ich machte jemals gut genug. Dazu kam, dass er fast täglich erklärte ich wäre nicht mal soviel wie Scheiße wert.

Seit ich mit 17 „zuhause“ verlassen habe, habe ich 5 Ehen hinter mir und viele ernst gemeinte Beziehungen. Ich habe wirklich jede Beziehung beendet – ganz egal wie gut die Beziehung war. Ich liebte sie alle aus tiefstem Herzen, am Anfang, dann begann ich sie zu verachten, aber wollte, dass sie mich liebten.

Ich bin ein außerordentlich impulsiver Mensch. Ich springe geradezu in eine Beziehung rein und dann wieder raus. Wenn ich etwas tun oder sagen WILL, dann sage ich es in der Regel auch – ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Wenn mir etwas im Kopf herumschwirrt dann beherrscht es mich ganz und gar bis ich dann daraufhin agiere – es gibt keine Linderung ohne Aktion.

Es ist fast so als ob ich and die Grenzen aller Beziehungen gehe, ob Freundin, Frau, Freunde oder Kollegen/Arbeitgeber. Ich blühe in dem Drama beinahe auf. Wenn ich eine neue Beziehung geknüpft habe dann will ich dass sie mich bedauern und mich glücklich machen. Ich will, dass sie aufhören sich Gedanken um ihre Probleme zu machen und sich statt dessen auf mich konzentrieren. Jedoch sabotiere ich tatsächlich diese Beziehungen da die Leute nur begrenzt dieses mitmachen können.

Ich gehe zu online Partnerbörsen wenn eine Beziehung endet. Ich habe nicht wirklich ein Bedürfnis nach Sex. Für mich ist es ein zwanghaftes Verhalten – die Suche nach Zuneigung und damit Bestätigung von jemand anderem.

Auch wenn meine Kinder bei mir sind – ich hasse es total alleine zu sein und keine Frau um mich zu haben die mich liebt. Ich sehe jeden den ich kenne als entweder sehr gut oder völlig schlecht. Wenn sie etwas Gutes tun dann liebe ich sie; wenn sie etwas tun was ich für falsch halte dann halte ich sie für schlecht und hege einen Groll gegen sie. Auch vertraue ich nicht wirklich jemandem – jeder hat irgendwie seinen eigenen Vorteil zuallererst im Auge. Und was ich am meisten hasse ist kritisiert zu werden, gerade weil ich versuche alles richtig zu machen.

Wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant oder ich in meinen Gedanken unterbrochen werde dann habe ich einen vorübergehenden Wutanfall. Ich das auch meinen Kindern gegenüber gemacht und denen eine Todesangst eingejagt. Bis heute, sogar als Teenager, tun sie alles was ich sage ohne jeden Widerspruch. Sie haben diese Einstellung entwickelt weil sie Frieden und meine Liebe wollten und das ist der Preis den sie dafür zahlen.

Ich habe auch Gefühlsschwankungen. In einer Minute bin ich glücklich oder zufrieden. In der nächsten Minute deprimiert oder verärgert. Es ist als ob „zufrieden“ mich langweilt und ich die Aufregung suche – egal ob positiv oder negativ.

Schlussendlich habe ich keine Vorstellung wer oder was ich eigentlich bin. Ich habe dieses starke Gefühl von Leere. Ich denke ich „spiele“ nur mein Leben. Ich habe mit vielen verschiedenen Lebensstilen experimentiert aber ich weiß noch immer nicht wer oder was ich wirklich bin.

Ich hoffe meine Geschichte kann für uns alle eine Hilfe sein. Bitte nehmt nichts was ich sage persönlich,




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Updated: 06/03/14